Dieses Foto hat mein Smartphone selbstständig geknipst. Ohne mich zu fragen. Wir sind die Schatten, nicht die Jeansbeine. Ihr dachtet es Euch sicher schon.
Moin liebe Veganierende, liebe Freunde,
die letzte Nacht haben wir beide schlecht geschlafen, meine Freundin und ich. Ich, weil öfters ihr Arm angeflogen kam. Das bin ich nicht gewohnt, daheim schlafe ich alleine. Meine Reiseratte schlägt sehr selten aus. Uns konnte morgens nur noch viel Kaffee ins Leben zurückholen. Die allerletzte Etappe wartete, da mussten wir bereit sein.
Normalerweise käme ich nicht auf die Idee, Euch einen Toaster zu zeigen. Aber dieser von meiner Freundin schon. Er ist nämlich sehr alt, das heißt, damit wird er automatisch von meiner Freundin heiß geliebt.
Dieser Toaster ist nichts für Zerstreute (wie ich einer bin), denn man muss den Toaster je nach gewünschtem Bräunungsgrad selbst abstellen und den Toast entnehmen. Sonst brennt der weiter bis zum Zimmerbrand. Das will niemand. Der Vollkorntoast schaut etwas heraus, der Toaster schätzt nur die herkömmliche Toastgröße; nicht die großen Dinger.
Man beachte auch die Uralt-Schneidemaschine links im Hintergrund. Ich könnte Euch auch noch erzählen, dass meine Freundin eine richtige Badewanne im Schlafzimmer im Schrank hat! Wunder über Wunder. Aber ich schweife wieder ab.
Frühstück!
Das ist die vegane Mühlen Salami von Rügenwalder. Ich habe damit mein Brot belegt und finde die extrem lecker! Im Allgemeinen habe ich es nicht mit veganen Aufschnitten, egal ob Veggie-Wurst oder Veggie-Käse. Meistens schmeckt das alles nach einem Hauch von Nichts. Nicht so diese tolle Scheiben. Ich habe dem Mann schon aufgetragen, mir die zu besorgen. Zusammen mit dem Schinken Spicker.
24.10.2021 Zweite Etappe, von Wesseling nach Bonn
Ist-Angaben: 18 Kilometer, 90 Meter hoch, 70 Meter runter (das ist ja nix)
Start war am gestrigen Endpunkt, an der Kirche St. Germanus in Wesseling. Ich habe noch mal das Bild von der Kirche eingestellt. Das Bild wird somit doppelt genutzt - das ist doch nachhaltig, oder!
Der Weg führte uns in den Rheinpark, den wir schon am Vortag genießen konnten. Merke, Wesseling ist immer grüner, als du denkst.
Kunst im Park:
Die wirklich hübschen Rheinpark-Anlagen von Wesseling. Viel Platz für Sportler, Spaziergänger und Kinder:
Das Wetter war am Sonntag exorbitant klasse; Sonne aus allen Rohren. Stahlblauer Himmel. Von Sonnenaufgang bis zum Untergang. Nahezu
Blaubehimmelt! Ganz mein Wetter. Allerdings: wir hatten von Anfang bis Ende krass Gegenwind.
Wir waren aber gut eingepackt. Beim Wandern wird einem ohnehin warm. Nur bei Pausen froren wir etwas, wenn wir nicht gerade in der Sonne standen.
Verdeckt hinter Bäumen war eine hübsche Kapelle. Ich bekam sie leider nicht besser auf das Bild:
Schaut mal, mitten im bewaldeten Bereich verlaufen über uns Rohre. Vielleicht Fernwärme. Wir werden es wohl nie erfahren.
Sorry, so viele Bilder musste ich schießen, weil der Rhein so herrlich blau war und das Grün war grün und der Himmel ganz arg blau. Dazu die blendende Sonne. Kann man gar nicht aushalten, so schön alles.
Urfeld (gehört zu Wesseling)
Widdig ist ein Stadtteil von Bornheim, wir haben hiermit den Wesselinger Bereich hinter uns gelassen. Wir sind bis hierhin etwa 5 Kilometer gegangen.
Ist das nicht süß?
Kreisch, ein niedliches kleines Bücherhäuschen! Hachmach!
Ein wunderschönes Bäumchen mit einer blauen Bank. Genau mein Geschmack! Kann mir einer eine Wohnung in Bornheim-Widdig besorgen? Da würde ich wohnen wollen.
Hier in den
Rheinterrassen sollten wir unseren Pilgerstempel bekommen (war auch so) und etwas Veganes zum Essen finden, deswegen habe ich unsere Tour exakt so getimt, dass wir hier ankommen, so bald sie geöffnet haben.
Die Mayo hatte ich nach Rücksprache wegen vegan und so extra abbestellt, aber etwas Mayo fand sich trotzdem noch auf den Zwiebelringen. War jetzt nicht so schlimm, die Zwiebelringe hätte ich ohnehin nicht gegessen.
Das Gericht war auch ohne Mayo supersupersuper lecker. 100%ig vegan war es vermutlich nicht (obwohl der nette Herr Ober das meinte). Kann ja immer noch sein, dass Ei in der Panade war. Ich kann Panaden ohne Ei, aber ob die das machen und wollen - man weiß es nicht wirklich.
Meine Freundin nahm die gebackenen Champignons an Knoblauchcreme und Baguette.
Der Yachthafen von Hersel:
Hersel nähert sich, auch ein Stadtteil von Bornheim:
Die St. Aegidiuskirche von Hersel:
Ich habe mich bemüht, den Namen dieser kleinen Kirche (?) , siehe unten, herauszufinden, es ist mir nicht geglückt. Mir gefällt das Türmchen.
Mein Pilgerführer schweigt sich aus, Google auch. Vielleicht gehört es zum ehemaligen Ursulinenkloster. Eigentlich sollte ich es wissen, meine Freundin und ich sind nämlich dort einige Zeit zur Schule gegangen.
Das ist die Mondorfer Fähre. Sie verbindet Graurheindorf (ein schöner alter Bonner Stadtteil) mit Mondorf (ein Niederkasseler Stadtteil):
Hier überall sprang uns unsere Vergangenheit an, weil wir im Nachbarort aufwuchsen und wir viel am Rhein waren. Besonders ich. Meine Eltern waren autolos, wir machten alles zu Fuß, Fahrrad oder Bus. Oder mit Rollschuhen. Ich hatte die, die kaum vom Fleck kamen und einen Mordslärm machten.
Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich diesen Weg in meinem Leben gegangen bin. Hunderte Male, tausende - keine Ahnung.
Die Kirche St. Margareta in Graurheindorf:
Dieses u. a. Gebäude beherbergt heute Institutionen, Firmen. Früher war das unsere Karl-Hoch - Grundschule. Bis wir in die vierte Klasse kamen, dann mussten wir alle umziehen in ein anderes Gebäude in den Stadtteil Auerberg, der oberhalb von Graurheindorf liegt, zum Landesinneren hin. Dort bin ich aufgewachsen und habe bis 2009 in Auerberg gewohnt. (Dann hatten der Mann und ich einen Hund und mussten ihm ein anständiges Zuhause bieten, also heiraten und zusammenziehen. In genau dieser Reihenfolge natürlich. Wie das immer so ist; Hundehaltung verpflichtet. Also habe ich Auerberg verlassen.)
Ja, plötzlich war diese schöne alte Schule keine Schule mehr. Sehr schade. Das war 1976, als man meiner Freundin und mir diese Schule, das prachtvolle alte Gebäude, nahm.
Viele bunte Container im Bonner Hafen:
Die Bonner Nordbrücke, die 'Friedrich-Ebert-Brücke':
Die Kennedybrücke ist hier unten im Bild schon zu sehen. Sie verbindet die City von Bonn mit Beuel - dem rechtsrheinischen Stadtbezirk von Bonn. Das heißt auch, nur noch ganz wenige Kilometer, und wir sind fertig mit dem linksrheinischen Jakobsweg.
Nach langer Zeit haben wir die Nähe zum Rhein verlassen und bewegen uns nun vorbei an der Stiftskirche in Bonn.
Wir waren schon am Alten Rathaus von Bonn (da habe ich geheiratet), als meiner Freundin einfiel, dass wir noch unseren Stempel holen müssen, in der Namen-Jesu-Kirche.
Dann sind wir noch ein kleines Stückchen zurückgelaufen.
Namen-Jesu-Kirche in Bonn:
Kerzen anzünden - Ehrensache. Es gibt immer welche, die ein Licht gut gebrauchen können, und, dass man an sie denkt:
Diese Kirche ist überaus pilgerfreundlich. Und bildhübsch, btw.
So sind wir wieder voll auf Kurs und bald am Endpunkt unser langen Reise angekommen. Der auch gleichzeitig unser Startpunkt im September 2020 war.
Der Kreis hat sich geschlossen.
Damals hatten wir die ersten beiden Etappen des linksrh. Jakobsweges zurückgestellt, weil wir von Bonn, quasi von der Haustüre aus, starten wollten.
Leider, leider sind die Sanierungs-/Renovierungsarbeiten vom
Bonner Münster immer noch nicht abgeschlossen. Das geht schon über Jahre so.
Unser Pilgerstempelbüchlein ist voll:
Zwei Stempel sind auch noch auf der Rückseite. Wir sind weit gekommen.
Rückblick: das Startbild vom linksrheinischen Jakobsweg, ganz früh morgens am 14.09.2020:
...und das Ende unserer Pilgerreise am 24.10.2021, nachmittags um 17:00 Uhr:
Danke liebe A. aus B. für Deine über fünfzigjährige, enge, tiefe und schöne Freundschaft und, dass Du mein bester Wanderkumpel bist!
Ein weiterer treuer Begleiter, der Rucksack "Huckepäckchen" von Laufbursche (neu: Huckepacks):
Wenn Ihr das hier lest, habt Ihr Euch echt durchgekämpft - vielen Dank für Euer Interesse!
Euch allzeit ein herzliches buen camino!